Hoffenheim II zeigt den Waldhof-Buben die Grenzen auf

Hoffenheim II zeigt den Waldhof-Buben die Grenzen auf        Häufig liest man in Spielberichten den Satz:  „dabei hatte alles so gut angefangen“. Auf dieses Spiel trifft er jedoch nicht zu, denn man muss viel eher sagen, dass es gestern schlecht anfing, schlecht weiter ging und mit einer völlig verdienten 1:3 Niederlage endete. Die Zweitvertretung der TSG zeigte unseren Buwe von Beginn an deutlich die Grenzen auf. Spielerisch klar unterlegen, in so gut wie jeder Situation langsamer als der Gegner und mit viele individuellen Fehlern, hätten wir uns am Ende auch über eine deftigere Klatsche nicht beschweren dürfen. Dabei waren vor dem Spiel nicht wenige Waldhöfer guten Mutes gewesen, dass wir dem Favoriten vielleicht ein Bein stellen könnten. Aufgrund eines recht überschaubaren Anfahrtswegs fanden sich dann auch deutlich mehr Mannheimer im Kraichgau ein als es sonst bei langweiligen Zweitvertretungen von eh schon langweiligen Vereinen der Fall ist. Und so drückte weit über die Hälfte der Zuschauer im Stadion den blau-schwarzen Kurpfälzern die Daumen.  Der Waldhof-Anhang eröffnete die Partie dann auch mit einem schön anzusehenden Treueschwur an den Verein, welcher vor allem in schweren Zeiten gegolten hat und immer gelten wird! Auf dem Platz jedoch ging es wie gesagt weniger erfreulich los. Bereits nach wenigen Minuten stellte sich Christopher Hock sehr ungeschickt im Strafraum an, was einen berechtigen Elfmeter für Hoffenheim zur Folge hatte. Torhüter Adolf war jedoch nicht bereit, schon so früh hinter sich greifen zu müssen und parierte. Auf den Rängen herrschte nun natürlich großer Jubel. Wenige Minuten später ahnte man allerdings schon, dass es hier heute nichts zu holen gibt. Ein ums andere Mal ließen die agilen Hoffenheimer unsere Hintermannschaft wie Anfänger aussehen und umkurvten zum Teil alleine drei unserer Spieler. Nach etwas mehr als einer halben Stunde stand es schon 0:3. Lediglich Dautaj ließ einmal kurz sein Können aufblitzen und sorgte mit seinem Anschlusstreffer für etwas Hoffnung. Diese wurde in Halbzeit zwei jedoch spätestens dann zerstört, als Dennis Geiger für Nichts die Rote Karte gezeigt bekam. Es ist schon sonderbar, dass das vermeintliche Opfer Kai Herdling im Interview äußert, sich für Geiger beim Schiedsrichter eingesetzt zu haben, auf dem Platz selbst aber sein schauspielerisches Talent einsetzt, um nichts anderes als den Platzverweis des Gegners zu erreichen. Der Unparteiische wäre gut beraten gewesen, dieses Fehlverhalten mit Gelb zu tadeln anstatt Geiger vom Platz zu stellen. Es wäre nun aber ebenfalls äußerst unangebracht, den Grund für die Niederlage in dieser Situation zu suchen, denn die Hoffenheimer hätten mit etwas mehr Willen die blau-schwarze Elf auseinander nehmen können. Die ein oder andere Kontermöglichkeit gab es zwar auf Waldhöfer Seite zu verzeichnen,  jedoch wurde statt zwingender Chancen eine Auswahl der schlechtesten Flanken der Saison präsentiert, so entwickelt man natürlich keine Torgefahr. Es ist also zu kurz gedacht, dem SVW nur einen verschlafenen Start zu attestieren. Die Mannschaft, so ehrlich muss man sein, hatte an diesem Tag einfach nicht die Klasse, um der Nachwuchstruppe eines finanziell überdurchschnittlich ausgestatteten Bundesligisten Paroli zu bieten. Auch die Unterstützung des blau-schwarzen Fanlagers war sicherlich schon oftmals lauter und emotionaler als dies am gestrigen Sonntag der Fall war. Zugegeben, die Kraichgauer sind das Paradebeispiel schlechthin für fehlende Fankultur und jeder, der bis drei zählen kann, weiß, dass dort auch in Zukunft niemals authentische Fußballatmosphäre aufkommen wird. Jedoch sollte es nicht unser Anspruch sein, nur dann laut zu werden, wenn es auf den Rängen ein Gegenüber gibt, sondern immer und überall unsere Mannschaft nach vorne zu peitschen!

Was die TSG übrigens von kritischen Meinungen zu ihrer ganz eigene Auffassung vom Fußballsport  hält, wurde einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sämtliche Fanutensilien, welche die Abneigung gegen das „Modell Hoffenheim“ unterstreichen, mussten vor den Stadiontoren abgegeben werden, wodurch dem kritischen Kurpfälzer nur noch die verbale Unmutsbekundung übrig blieb, um vom (in Hoffenheim offensichtlich nicht geltenden) Grundrecht der freien Meinungsäußerung Gebrauch zu machen. Da die Beschallungsanlage bekanntlich seit kurzem in den Händen der Staatsanwaltschaft statt im Einsatz ist, kann man derzeit zum Glück immerhin die Stimme erheben.  Positiv erwähnt werden soll an dieser Stelle jedoch der Einsatzleiter des Ordnungsdienstes, welcher sich für die unangebrachte Showeinlage seines Mitarbeiters nach dem Spiel höchstpersönlich am Gästebock entschuldigte.

Richten wir unseren Blick also nun auf das nächste sehr schwere Auswärtsspiel am kommenden Samstag. Dann führt uns unsere Reise schon wieder gen Baden, diesmal aber nach Karlsruhe. Achtet auf die Zugzeiten, welche in Kürze hier veröffentlicht werden!

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