Nun also doch wieder OST…
Wie der SV Waldhof am gestrigen Montag bekannt gab, stellt der DFB erneut eine Sondergenehmigung zur Nutzung der Otto-Siffling-Tribüne (OST) als so genannte „Fantribüne“ aus. Diese Genehmigung gilt, wie schon gegen die Offenbacher Kickers, nur für ein Spiel – das nächste Heimspiel gegen den 1.FC Saarbrücken. Was sich auf den ersten Blick erfreulich anhört, wirft bei uns stattdessen einige Fragen auf.
Zur Situation: Die vom Verein beschlossene Maßnahme zur Schließung der OST als Fantribüne fand letztendlich ihren Platz in den Auflagen des DFB. Eine Freigabe der Fantribüne wurde dabei in Aussicht gestellt, wenn der SVW in Abstimmung mit der Stadt und der Polizei ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet.
Paradoxerweise wurde ein paar Wochen später beim Spiel gegen die Offenbacher Kickers die OST – aus Sicherheitsgründen – als Fantribüne zugelassen. Somit war die OST schon hier ein Teil des Spieltags-Sicherheitskonzepts, ohne dass die vom DFB geforderten, neuen Sicherheitsmaßnahmen ausgearbeitet wurden. Dies verdeutlicht, dass auch die Verantwortlichen und Sicherheitsbehörden es bevorzugen, wenn die Fanszene wieder vereint hinter dem Tor steht.
Zwischenzeitlich wurde das geforderte Konzept in Zusammenarbeit mit der Stadt und der Polizei erstellt und abgenommen. Die Freigabe des Konzeptes durch den DFB steht indes noch aus und wurde auch beim Spiel gegen den FSV Frankfurt trotz Anraten der Sicherheitsbehörden nicht erteilt. Konsequenz: Das Sicherheitskonzept konnte nicht in die Praxis umgesetzt werden.
Mit welcher Begründung setzt sich der DFB bei sicherheitsrelevanten Themen über die Empfehlung der entsprechenden Experten hinweg? Wieso sollte der DFB das letzte Wort über etwas haben, bei dem er nicht die Verantwortung innehat? Die Verantwortung für Sicherheit und störungsfreien Ablauf der Spiele tragen der SVW als Veranstalter, die Stadt als Stadioninhaber und die Polizei in ihrer Funktion. Der DFB wird im Zweifel bei erneuten Verfehlungen wieder Strafen aussprechen und keine Schuld bei sich in der verzögerten Freigabe des neuen Konzeptes suchen.
Umso verwunderter nehmen wir die oben erwähnte Sondergenehmigung für das Spiel gegen den 1.FC Saarbrücken nun zur Kenntnis. Es stellt sich die Frage, ob die aktuelle Sperrung als Fanbereich wirklich noch eine Frage der Sicherheit ist. Zwangsläufig schleicht sich der Begriff Willkür in die Gedanken zu diesem Vorgang ein.
Niemand will, dass sich solche Geschehnisse wie gegen Uerdingen wiederholen. Dafür engagieren sich alle Beteiligten, von Verein über die Stadt bis zu Fans und PRO Waldhof. Auch wenn wir nicht mit allen Maßnahmen einverstanden sind, die Grundlagen sind geschaffen. Jetzt fehlt nur noch die praktische Umsetzung.
Daher appelliert PRO Waldhof e.V. an den DFB, seine Entscheidung nicht weiter zu verzögern, dem Sicherheitskonzept zuzustimmen und die OST wieder dauerhaft als Fantribüne freizugeben!